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Faculty for Chemistry and Pharmacy LMU Munich - Vireninfektionen - Ein Weg zum potenten Wirkstoff?

Vireninfektionen - Ein Weg zum potenten Wirkstoff?

Apr 18, 2013

Forscher des Universitätsklinikums Bonn und der LMU haben die Grundlagen für ein Virenmedikament entschlüsselt. Wissenschaftler des Bonner Universitätsklinikums und der LMU haben entschlüsselt, wie das Molekül CMA das Immunsystem zur Bekämpfung von Viren ankurbeln könnte. Die Ergebnisse werden nun im Journal "EMBO" der European Molecular Biology Organization vorgestellt.

Ein langgehegter Traum in der Medizin sind Wirkstoffe, die das Immunsystem derart stimulieren, dass es gefährliche Viren besser bekämpfen kann. Zu den gängigen Virus-Erkrankungen zählen etwa Grippe, Hepatitis oder AIDS. "Obwohl etliche Produkte eine Aktivierung des Immunsystems versprechen, gibt es in Wirklichkeit solch ein Mittel bislang noch nicht", sagt Professor Veit Hornung vom Institut für Klinische Chemie und Klinische Pharmakologie des Universitätsklinikums Bonn. Bisher sind lediglich Substanzen auf dem Markt, die die Vermehrung der Viren selbst hemmen. Ein Wirkstoff, der das Immunsystem gegen die verschiedensten Viren scharf macht, steht noch aus.

Ende der 1970er-Jahre standen Wissenschaftler kurz vor dem Durchbruch: Das Molekül 10-Carboxymethyl-9-acridanone (CMA) sorgte im Mausmodell für eine unerwartet potente Aktivierung des Immunsystems und zu einer hohen Ausschüttung von Interferon, das eine starke antivirale Wirkung entfaltet. Doch in menschlichen Zellen bestätigte sich das Ergebnis leider nicht. Warum, blieb lange ungeklärt. Nun konnten die Bonner Forscher einen Rezeptor für CMA in Mauszellen identifizieren. Dabei handelt es sich um Proteine, an die Moleküle andocken können. Bindet CMA an den Rezeptor, wird eine Signalkette in Gang gesetzt, die zur Ausschüttung von Interferonen führt, die wiederum das Immunsystem ankurbeln. Damit dies funktioniert, müssen CMA und Rezeptor wie Schlüssel und Schloss zusammenpassen.

Das Labor von Professor Karl-Peter Hopfner vom Genzentrum der Ludwig-Maximilians-Universität München und das Bonner Team untersuchten nun gemeinsam an Zellkulturen und aufgereinigten Proteinen die Rezeptor-Varianten von Maus und Mensch. "Dies hat uns einen sehr genauen Einblick in den Mechanismus erlaubt, wie CMA das Immunsystem aktiviert", sagt Karl-Peter Hopfner.

Da es den Wissenschaftlern gelang, die genaue Struktur der Rezeptoren zu entschlüsseln, haben sie nun eine Grundlage für die Frage, unter welchen Voraussetzungen CMA auch das Immunsystem des Menschen für die Virenbekämpfung aktivieren könnte.