Von der Idee zur Anwendung - Nano Innovation Award 2017 für Nano-Nachwuchswissenschaftler

24.07.2017

Am 21. Juli wurden die Nano Innovation Awards 2017 am Center for NanoScience (CeNS) der LMU München verliehen. Vier Nachwuchswissenschaftler aus Würzburg und München erhielten Preise für ihre innovative Master- oder Doktorarbeit in den anwendungsorientierten Nanowissenschaften. Die mit insgesamt 9.000 Euro dotierten Preise wurden erstmalig bayernweit ausgeschrieben und von einer Expertenjury aus Industrie, LMU, TUM und dem Fraunhofer Institut EMFT vergeben.

Während die meisten Wissenschaftspreise exzellente Ergebnisse in der Grundlagenforschung auszeichnen, steht beim Nano Innovation Award ein hohes Innovations- und Anwendungspotential im Fokus. Gestiftet wird der Preis von vier erfolgreichen Ausgründungen des CeNS, die durch ihre eigene Firmengeschichte direkt mit der Idee des Preises verbunden sind. Die Firmen attocube systems AG, ibidi GmbH, Nanion Technologies GmbH und NanoTemper Technologies GmbH zeichnen damit gemeinsam mit CeNS begabte und ideenreiche Nachwuchswissenschaftler aus, deren Ergebnisse nicht nur für die Grundlagenforschung von Interesse sind, sondern gleichzeitig vielversprechende technologische Anwendungsmöglichkeiten erwarten lassen.

Der Preis für die beste Masterarbeit in Höhe von 3.000 EUR erhielt Florian Schüder aus der Arbeitsgruppe von Professor Ralf Jungmann (MPI für Biochemie/LMU München) für eine methodische Weiterentwicklung im Bereich der superauflösenden Mikroskopie, die es biomedizinisch arbeitenden Forschern erlaubt, künftig auch mit Standardmikroskopen superaufgelöste Daten in ganzen Zellen und Gewebsschnitten zu erhalten und somit komplexe Fragestellungen zu untersuchen.

In der Kategorie „Doktorarbeit“ prämierte die Jury drei Preisträger mit jeweils 2.000 EUR: Zu einem Drittel ging der Preis an Dr. Patrick Vogel aus der Arbeitsgruppe von Professor Peter Jakob (Julius-Maximilians-Universität Würzburg) für die Entwicklung eines neuartigen Scannerkonzepts (Traveling Wave MPI – TWMPI), das eine schnelle und hochempfindliche dreidimensionale Darstellung von superparamagnetischen Eisenoxidnanopartikeln erlaubt und somit interessante Möglichkeiten für die zerstörungsfreie Untersuchung von Proben unter anderem in der Medizin, Biologie und Geologie bietet.

Als weiterer Preisträger wurde der Chemiker Stefan Datz aus der Arbeitsgruppe von Professor Thomas Bein (LMU München) ausgezeichnet. Seine Arbeit zeigt die Synthese und Modifizierung von Nanopartikeln für eine gezielte Wirkstofffreisetzung von Zytostatika, um effektiv Tumorgewebe zu bekämpfen, ohne gesundes Gewebe dabei zu schädigen.

Dritter Preisträger in der Kategorie „Doktorarbeit“ ist Dr. Peter Röttgermann aus der Arbeitsgruppe von Professor Joachim Rädler (LMU München). Im Rahmen seiner Doktorarbeit hat er eine neue Mikrostrukturierungstechnik zur effektiven Einzelzellanalyse etabliert, die interessante Einsatzmöglichkeiten, beispielsweise in der personalisierten Medizin zur Ermittlung der richtigen Medikamentenkombination für eine erfolgreiche Tumorbehandlung, verspricht.

Das Center for NanoScience (CeNS) ist eine wissenschaftliche Einrichtung der LMU München, die interdisziplinäre Forschung auf dem Gebiet der Nanowissenschaften fördert und koordiniert. Dabei werden von CeNS verschiedene Disziplinen wie Physik, Chemie, Biochemie und Pharmazie überspannt. In CeNS kooperieren neben Arbeitsgruppen der LMU auch Gruppen der TU München, der Universität Augsburg, des Max-Planck-Instituts für Biochemie und anderer Institutionen im Münchner Raum.

Kontakt:

Dr. Susanne Hennig
Center for NanoScience (CeNS), LMU München
Geschwister-Scholl-Platz 1
80539 München
Tel.: +49-89-2180-5791
www.cens.de,